Ab dem 01. Januar 2022 gibt es neue Ableitbedingungen für Schornsteine. Zum jetzigen Standpunkt sind noch nicht alle Informationen darüber bekannt und auch im Internet wird viel darüber spekuliert, was es damit auf sich hat. Alles, was Sie zum jetzigen Stand darüber wissen müssen, haben wir Ihnen in diesem Artikel zusammengefasst.
Die neuen Ableitbedingungen für Schornsteine
Im Internet kursieren bisher nur Gerüchte darüber, was es mit den neuen Ableitbedingungen für Schornsteine auf sich haben wird. Verlässliche Quellen gibt es in dem Zusammenhang nur wenige, und die Frage bleibt offen, welche Änderungen denn nun eintreten werden.
Wissenswert: Fest steht bisher jedenfalls, dass die Austrittsmündung von neu errichteten Schornsteinen mit der neuen Änderung, von nun an am Dachfirst angebracht werden muss. Der Schornstein muss dabei mindestens 40 cm höher liegen, als die Dachspitze, also der höchste Punkt des Gebäudes.
Diese Änderung hätte natürlich weitreichende Folgen für alle Feuerungsanlagen, die bereits befestigt wurden. Ein Umbau wäre dementsprechend mit hohen Kosten und mit viel Aufwand verbunden. Doch diejenigen, die bereits einen Ofen bei sich im Zimmer stehen haben, können aufatmen: Die Neuerung wird lediglich neue Anlagen betreffen. Diejenigen Öfen, die also bereits vor dem 31.12.2021 verbaut wurden und in Betrieb sind, müssen daher nicht noch einmal modifiziert werden.
Wie ist der Stand im Jahre 2021?
Fest steht bisher, dass also nur die Öfen betroffen sind, die erst nach Inkrafttreten der Verordnung errichtet werden. Doch wie sieht es im Jahre 2021 aus?
Zum heutigen Stand gilt noch die Regel, dass die Austrittsmündung des Schornsteins wahlweise 40 cm über dem Dachfirst liegen kann. Wenn diese Vorgabe jedoch, aus baulichen Gründen, bisher nicht eingehalten werden konnte, gab es bisher immer die Option, die Austrittsmündung in einem waagerechten Abstand von 2,3 m zur Dachfläche anzubringen.
Zukünftig wird sich das allerdings ändern. Daher wird es ab dem Jahre 2022 grundsätzlich nur noch möglich sein, den Schornstein 40 cm über Dachfirst befindlich zu bauen.
Das Problem bei der neuen Ableitbedingung
Dass eine neue Ableitbedingung in Kraft tritt, ist soweit klar und unumgänglich. Mit der Änderung können allerdings auch erhebliche Probleme entstehen, die bei der Gesetzgebung nicht gänzlich berücksichtigt wurden.
So ist es bei Häusern mit spitzem 45-Grad-Dach grundsätzlich noch möglich, die Austrittsmündung des Schornsteins genau vier Meter über dem Dachfürst zu befestigen. Das funktioniert allerdings nur dann, wenn der Schornstein mittig verläuft, also genau dort austritt, wo die Dachspitze ist. Wenn der Schornstein an der Seite des Daches entlangläuft, müsste er deutlich länger als bisher sein, um die geforderten 40 cm über Dachfürst zu erreichen. Denn der Dachfirst ist nunmal der höchste Punkt des Gebäudes.
Die Folge daraus ist, dass deutlich längere Schornsteine benötigt werden, als bisher gebaut wurden. Das ist insofern problematisch, weil es einerseits noch keine technischen Lösungen dafür gibt. Schornsteine, die im Jahre 2021 noch im Handel erhältlich sind, sind in den meisten Fällen noch deutlich kürzer. Um allerdings weiterhin einen konstanten Druck und einen guten Abzug gewährleisten zu können, müssten also Sonderkonstruktionen herangezogen werden, die allerdings nur mit viel Aufwand verbaut werden können.
Es gibt allerdings noch einen weiteren, viel wesentlicheren Grund, wieso die Änderung problematisch werden kann. Optisch würde es nämlich überhaupt nicht gut aussehen, wenn der Schornstein einige Meter an der Seite herausragt. Insofern ist die neue Ableitbedingung problematisch.
Alle Öfen, die allerdings bis einschließlich zum 31.12.2021 montiert und abgenommen werden, genießen nach wie vor Bestandsschutz. Daher brauchen sich Kaminofenbesitzer, die bereits ein Modell im Zimmer stehen haben, keine Sorgen zu machen.
Doch auch diejenigen, die erst planen, einen Ofen aufzustellen, können aufatmen. Die ersten technischen Lösungen werden bereits entwickelt und sind vielleicht bald schon auf dem Markt.
Wir werden Sie auf dem Laufenden halten, sobald es Updates zu der neuen Regelung gibt.

Ich bin Robby Stude, Autor und Herausgeber von Kaminofen-berater.de Meine Karriere begann ich ursprünglich in der Immobilienbranche. Dann ich durch die Firma meines Vaters zur Ofen- und Kaminbranche. Über die Jahre habe ich mir jede Menge Know-How rund um Feuerungstechnik angesammelt, das ich hier gerne mit allen Kaminofeninteressenten teilen möchte. Alle Artikel