Bei KfW40-Häusern handelt es sich um Niedrigenergiehäuser, die bekannt für Ihre ausgesprochen hohe Energieeffizienz sind. Doch was gibt es zu beachten, wenn Sie hier einen Kaminofen installieren möchten? In diesem Artikel finden Sie die wichtigsten Informationen zum Thema „Kaminofen in einem KfW40 Haus“.
KfW40 Haus – Was ist das überhaupt?
KfW-40 Häuser sind jene Immobilien, die nur 40% des Energieverbrauchs aufweisen, den vergleichbare Häuser in den Neunziger-Jahren hatten. Es handelt sich also um eine Richtlinie zur Bewertung des Energieverbrauchs, die etwa auf das Jahr 1990 zurückgeht.
Der Energieverbrauch eines Hauses richtet sich natürlich immer danach, welches Haus vorliegt, welche Fenster verbaut wurden, wie gut die Isolationseigenschaften sind, sowie nach einer Menge weiterer Faktoren. Ein grober Richtwert ist jedoch, dass ein KfW40 Haus eine ungefähre Heizlast zwischen 20 und 30 Watt pro Quadratmeter benötigt.
Rechenbeispiel: Kaminofen in einem KfW40 Haus
Wenn das Haus eine Fläche von 40 Quadratmetern aufweist, entspricht dies einer Heizlast von 0,8 kW, ausgehend von 20 Watt. Diesen Wert benötigt der Raum zum Temperaturanstieg. Natürlich steigt die Temperatur schneller an, je mehr Watt dem Raum zugeführt wird. Jedoch kann es grade in so einem Fall dazu kommen, dass die Temperatur in einem KfW40-Haus oder Neubauhaus unerträglich wird.
Wir raten Ihnen also in jedem Fall davon ab, einen Konvektionsofen in einem KfW40-Haus zu verwenden. Die Konvektion würde dazu führen, dass der Raum unsäglich mit Luft gefüllt wird und dass darin saunaähnliche Temperaturen entstehen.
Daher empfehlen wir Ihnen die Verwendung eines Speicherofens, wenn Sie in einem KfW40-Haus oder in einem Neubau wohnen. Das können beispielsweise Speckstein-Öfen oder Sandstein-Öfen sein, die mit zusätzlicher Speichermasse ausgestattet sind.
Diese Speichermasse speichert die Feuerwärme und gibt sie zeitversetzt an den Raum ab.
Das liegt vor allem an den Materialeigenschaften der Speichermasse. Materialien wie Speckstein haben die Eigenschaft, dass sie zunächst einmal nur sehr schwer zu erhitzen sind. Allerdings geben sie die Wärme auch nur sehr langsam und gleichmäßig an die Umgebung ab. Diese Eigenschaft macht man sich sowohl bei Strahlungs-, als auch bei Speicher- und Grundöfen zunutze, weshalb sie sich ideal für KfW40-Häuser eignen.
In Niedrigenergiehäusern aller Art empfehlen wir Geräte, bei denen keine Konvektionsöffnung vorliegt, sondern Öfen, die ausschließlich ohne Konvektion auskommen. Nur die Abwärme sorgt in dem Fall dafür, dass die umliegenden Luftmassen erwärmt werden. Der hauptsächliche Wärmeanteil kommt in dem Fall zeitversetzt über die Steine im Raum an.
Darum sollten Sie auf Speicheröfen setzen
Wir empfehlen, dass Sie Öfen wählen, die die Wärme lange speichern können, da der Wärmeertrag andernfalls viel zu hoch wird. Dadurch würde zu viel Wärme in den Raum kommen, wodurch sich auf Dauer unangenehme Temperaturen einstellen.
Ein Quadratmeter Speckstein speichert etwa zwischen 0,3 bis 0,5 kW. Dieser Wert hängt davon ab, wie hoch der Magnesitanteil ist. Ein Zentimeter Stärke kann einem Raum dann ungefähr eine Stunde lang Wärme abgeben. Angenommen, der Kilowatt-Wert eines KfW40-Hauses liegt bei 0,8 und der Speckstein gibt 0,5 kW ab, so stellt man fest, dass dieser Wert nicht sonderlich weit vom benötigten Wert abweicht.
Wissenswert: Das sollten Sie beachten
Wenn Sie sich dafür entscheiden, einen Speicherofen in Ihrem KfW40-Haus anzubringen, dann ist das zunächst einmal eine sehr gute Entscheidung. Allerdings sollten Sie dabei stets die Kapazitätsgrenze des Speichermaterials beachten, denn die Steine können nur eine gewisse Wärmemenge aufnehmen.
Sobald sie ihre Kapazitätsgrenze erreicht haben, nehmen die Steine keine weitere Wärme mehr auf. Wenn Sie nun anfangen Holz nachzulegen, kann es bei einem Speicherofen dazu kommen, dass ein wesentlicher Energieteil im Schornstein landet und nicht mehr in den Raum gelangen kann. Die Ökobilanz ist in so einem Fall nicht unbedingt zufriedenstellend. Wir empfehlen daher, sich unbedingt mit einem Experten abzustimmen. Ihr Kaminofenberater kann Ihnen genaue Auskunft darüber geben, welche Holzmenge benötigt wird.
Der Unterschied zwischen Konvektivöfen und Speicheröfen
Dass ein Speicherofen in einem KfW40-Haus verwendet werden sollte, dürfte nun ersichtlich sein. Doch was ist eigentlich der wesentliche Unterschied zwischen Konvektiv- und Speicheröfen? Zum einen, dass die Wärmeabgabe bei Speicheröfen zeitversetzt und sachter erfolgt. Während die Konvektionswärme bei Konvektionsöfen die Luft erwärmt und sie im Raum verteilt, bleibt die Raumluft bei Speicheröfen weitestgehend unbeeinflusst.
Das führt auch dazu, dass die Wärme ganz anders wahrgenommen wird. Die Wärmewellen von Speicheröfen sind sehr langwellig, daher wird die Wärmestrahlung hier auch als deutlich angenehmer empfunden, als beim Konvektivofen.
Zwar bieten Konvektionsöfen eine Wärme, die sehr schnell verfügbar ist, jedoch kann sich diese auch schnell anstauen und sammeln. In Niedrigenergiehäusern führt dies dazu, dass die Wärme sich schnell unangenehm anfühlt, was Konvektionsöfen natürlich ungeeignet macht für KfW40-Häuser.
Anders ist das bei Speicheröfen. Hier dauert es zwar länger, bis die Wärme spürbar wird, jedoch ist sie sehr angenehm, intensiv und gut geeignet für Niedrigenergiehäuser.
Zusammenfassung Kaminofen in einem KfW40 Haus
Zusammenfassend empfehlen wir Ihnen, unbedingt einen Speicherofen zu verwenden, wenn Sie in einem KfW40-Haus oder in einem Neubau wohnen. Andernfalls heizt der Raum nicht effizient und es staut sich zu viel Wärme auf einmal an.
Wir raten unbedingt dazu, sich von einem Fachmann beraten zu lassen, wenn Sie einen Speicherofen in Ihrem KfW40-Haus oder Neubauhaus installieren möchten. Auch, wenn es um die optimale Brennstoffzufuhr und um sonstige Vorgaben und Tricks geht, kann es sich lohnen, eine fachmännische Beratung einzuholen. Dazu können Sie uns gerne kontaktieren. Wir sind stets für Sie erreichbar und helfen Ihnen bei Ihrem Anliegen.

Ich bin Robby Stude, Autor und Herausgeber von Kaminofen-berater.de Meine Karriere begann ich ursprünglich in der Immobilienbranche. Dann ich durch die Firma meines Vaters zur Ofen- und Kaminbranche. Über die Jahre habe ich mir jede Menge Know-How rund um Feuerungstechnik angesammelt, das ich hier gerne mit allen Kaminofeninteressenten teilen möchte. Alle Artikel