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Warum überheizt mein Kaminofen den Raum?

    Warum überheizt mein Kaminofen den Raum

    In diesem Artikel möchten wir der Frage nachgehen, warum der Kaminofen den Raum überheizt. Tatsächlich handelt es sich hierbei um ein bekanntes Problem, mit dem sich viele Menschen herumplagen müssen. Wenn Sie also festgestellt haben, dass Ihr Zimmer plötzlich viel zu warm wird und sich einfach nur wundern, wieso das der Fall ist, dann gilt in erster Linie: Keine Panik!

    Sie sind hier bei Weitem nicht alleine, denn auch wir hören von immer mehr Menschen, die dieses Problem haben. Die Ursachen sind meist selbsterklärend, denn wenn Sie das Grundprinzip eines Ofens einmal verstanden haben, werden Sie wissen, wie Sie dies in Zukunft vermeiden können.

    In diesem Video erklären wir, wie es dazu kommt, dass ein Kaminofen den Raum überheizt

    Wissenswert:

    • Ein Kilogramm Holz erzeugt im Schnitt etwa 4 KW Wärmeleistung pro Stunde. Je nach Wirkungsgrad des Ofens können Sie sich das Ganze auch selbst errechnen. Ein 5 kW Ofen mit Nennleistung von 80 % benötigt etwa ein Kilo Holz pro Stunde, um die optimale Leistung zu erreichen. 
    • Folgende Grafik veranschaulicht die Problematik ganz gut: Sie haben hier auf der x-Achse den Bedarf und auf der y-Achse die Stunden. Hier besteht der Zusammenhang, dass je länger geheizt wird, desto weniger Wärmebedarf in Ihrem Raum benötigt wird.

    Das liegt zum einen an der Prozesswärme, die am Anfang besonders hoch ist. Diese muss nämlich erst einmal erzeugt werden, damit der Ofen in Fahrt kommt und in seinem Optimum betrieben werden kann. Das Problem eines zu warmen Raumes entsteht allerdings dann, wenn Sie beispielsweise anschließend wieder zu viel Holz nachlegen. Es kann auch zu einem überhitzten Raum kommen, wenn die Holzmenge so groß ist, dass immer mehr Wärmeleistung erzeugt wird, obwohl der Bedarf bereits gedeckt ist.


    Das können Sie sehr gut mit dem Essen vergleichen: Vielleicht bestellen Sie sich Essen, haben dann aber anschließend wieder Hunger. Gegebenenfalls führen Sie sich nach einigen Stunden wieder ein wenig Essen zu, sobald Sie wieder den Drang verspüren, einen Snack zu sich zu nehmen. Wenn Sie allerdings bereits satt sind, dann wird es auch für Sie schwer werden, eine neue Portion nachzulegen. Ähnlich ist das bei Räumen auch wenn sobald die gewünschte Temperatur erreicht ist, gibt es einfach keinen Bedarf mehr für neue Wärmeleistung.

    In der Tat spielen viele Faktoren eine erhebliche Rolle, wenn es um überhitzte Räume geht. Eine hohe Ofenleistung bedeutet eben nicht zwangsläufig, dass diese auch besser für den Raum ist, auch wenn das viele unerfahrene Verkäufer leider vermitteln wollen. Manchmal ist es hilfreich, auf eine Variante zu greifen mit weniger Leistung, anstatt in überhitzten Räumen zu sitzen. Die Annahme, dass viel Leistung immer gut ist, ist also grundsätzlich falsch.

    Natürlich gibt es auch andere Wesentlichkeiten. Zum anderen gibt es noch die Wärmedämmung, welche sich je nach Bauweise Ihres Gebäudes unterscheiden kann. Im besten Falle sollten Sie daher schon bevor Sie den Ofen anbringen, schauen, wie die Fensterkonstruktion und die Wärmedämmung sind.

    Wenn die Wärmedämmung zu hoch ist und der Ofen zu leistungsstark ist, dann speichert sich alles in dem Raum, da die hohen Temperaturen nirgendwohin entweichen können. Häufig kommt es dann zur Überhitzung. Ein guter Verkäufer sollte daher stets auf Ihre Bedürfnisse eingehen und diese vielen Faktoren beachten. Dazu zählt natürlich auch die Raumgröße, denn kleine Räume benötigen weniger Wärme als große. 


    Was können Sie tun, um solche Probleme zu vermeiden?

    Der Umstieg auf einen leistungsärmeren Ofen ist mit sehr viel Aufwand verbunden. Es muss also nicht gleich eine aufwendige Umbaumaßnahme sein, denn Sie können auch schon damit anfangen, die Holzmenge zu reduzieren. 

    Dadurch vermeiden Sie auch verheerende Schornsteinbrände, denn wenn diese einmal eintreten, wird es sehr schwer, den Brand zu löschen. In der Regel hilft da nur ausbrennen lassen, doch das ist sehr gefährlich und das wünscht sich keiner. Damit es gar nicht erst dazu kommt, können Sie dem vorbeugen, indem Sie die Holzmenge von Beginn an richtig portionieren.

    Die benötigte Holzmenge können Sie dabei über eine Formel berechnen. Ansonsten besteht die Option, diese rein intuitiv durch herantasten, zu optimieren. Lieber mit einer sehr kleinen Menge anfangen, denn vielleicht benötigen Sie viel weniger Holz, als Sie zu Anfang vermuten.

    Wissenswertes:

    • Auch die Art des Holzes spielt eine erhebliche Rolle und hat Einfluss auf das Brennverhalten. Sie können alternativ auch die Verwendung von Holzbriketts statt Holz in Erwägung ziehen, denn diese müssen nämlich nur alle 2-3 Stunden nachgelegt werden. Sie haben insgesamt eine geringere Heizleistung, was durchaus spannend sein kann, wenn Ihr Raum ständig zu heiß sein sollte. 
    • Sie sollten es ebenfalls in Erwägung ziehen, die Primärzufuhr an Luft zu überprüfen. Dies ist die Luft, welche von unten her an den Brennrost geführt wird. Sie muss optimal eingestellt werden, da sie entscheidend ist für das Brennverhalten. Schauen Sie dazu in die Bedienungsanleitung Ihres Ofens, denn hier stehen in aller Regel genau die richtigen Angaben drin. 
    • Ein Geheimtipp für alle technikbegeisterten Zuschauer: Sofern Ihre Gebäude- und Ofenkonstruktion es zulässt, können Sie auch ein Lüftungsrohr in die obere Etage oder in den Nachbarraum legen. Mithilfe einer Warmluftverteilung können Sie die Wärme dann auch in andere Bereiche Ihres Hauses befördern. Ein Kaminventilator kann dabei helfen, dass die Warmluft auch durch das Gebäude transportiert wird. Um dies zu implementieren, sollte Ihr Ofen allerdings kanalisierbar sein und eine solche Anbringung erlauben.
    • Wir empfehlen, dass Sie sich gegebenenfalls mit einem Fachmann austauschen, um auf Nummer Sicher zu gehen. Bestenfalls prüfen Sie auch, dass die Tür Ihres Ofens dicht ist, damit kein Kohlenmonoxid in den Raum gerät.
    Robby Stude
    Robby Stude

    Ich bin Robby Stude, Autor und Herausgeber von Kaminofen-berater.de Meine Karriere begann ich ursprünglich in der Immobilienbranche. Dann ich durch die Firma meines Vaters zur Ofen- und Kaminbranche. Über die Jahre habe ich mir jede Menge Know-How rund um Feuerungstechnik angesammelt, das ich hier gerne mit allen Kaminofeninteressenten teilen möchte. Alle Artikel

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