Es gibt eine Menge verschiedener Ofenrohre auf dem Markt. Häufig fällt daher die Wahl gar nicht so leicht, welches eigentlich das Richtige ist. Was die Mindestanforderungen an die Rauchrohre sind und worauf Sie beim Kauf besonders achten sollten, verraten wir Ihnen in diesem Artikel.
Anforderungen an Ofenrohre
Damit ein Ofenrohr auch tatsächlich als solches verkauft werden kann, muss es gewisse Vorgaben erfüllen. Dazu gehört zum einen, dass es mindestens 1 mm Stahldicke oder 0,6 Millimeter Edelstahldicke aufweisen muss. Dabei handelt es sich lediglich um eine Mindestanforderung an die Materialstärke, doch diese darf unter Umständen auch höher sein.
Zudem müssen die Ofenrohre CE-Zertifiziert sein. Dafür gibt es auch verschiedene Prüfnummern, die direkt auf den Rohren verzeichnet sind. Damit wird gewährleistet, dass die Rauchrohre auch gewissen Temperaturbelastungen standhalten und sich somit für den Gebrauch eignen.
Die besten Ofenrohre auf einen Blick
Ganz wichtig ist außerdem das T 400-Merkmal. Dieses bestätigt, dass das Rohr mindestens 400 Grad im Dauerbetrieb aushalten muss und nicht vorher schon Defekte aufweist, etwa weil die Temperatur zu hoch ist. Diese Angabe finden Sie häufig direkt bei den Ofenrohrherstellern oder in der Produktbeschreibung. Für Rauchrohre ist dieses Merkmal essenziell, da sie sich andernfalls nicht für den Ofenbetrieb eignen.
Außerdem müssen die Rohre eine schlüssige Verbindung aufweisen. Es versteht sich von selbst, dass selbstgebastelte Werke, die mit Klebeband oder ähnlichen Dingen versehen wurden, nicht zugelassen werden und dementsprechend auch nicht vom Schornsteinfeger abgenommen werden können. Die Ofenrohre müssen daher ordnungsgemäß ineinanderstecken, damit keine Gasentweichung auftritt.
Wenn diese Anforderungen erfüllt sind, haben Sie bereits eine gute Basis und können davon ausgehen, dass das Ofenrohr dem Gebrauch standhält. Jedoch gibt es auch Anforderungen an Material und Oberfläche, die unbedingt eingehalten werden müssen.
Ist das Ofenrohr aus Stahl, darf es beispielsweise lackiert oder emailliert werden. In seltenen Fällen werden Sie bei Verkäufern auch blauglanzbehandeltes Stahlblech finden. Dieses ist zwar zulässig, doch auch hier ist Vorsicht geboten: Die Materialstärke muss dieser Ausführung mindestens 1 mm betragen. Häufig tritt jedoch das Problem auf, dass Blauglanz in 0,6 mm Stahldicke angeboten wird, doch das ist gemäß der deutschen Industrienorm nicht zulässig.
Zwar besagt die Europäische Norm, dass auch blauglanzbehandelte Stahlbleche in 0,6 mm Materialstärke verkauft werden dürfen, doch der Einbau dieser Rohre ist dann nur im Ausland erlaubt. Zwar können die Blauglanzrohre mit 0,6 mm Materialstärke in Deutschland gekauft werden, jedoch dürfen sie rein rechtlich gesehen nicht verbaut werden. Darauf sollte man in jedem Fall bei der Anschaffung achten, um sich teure Abmahnungen zu ersparen.
Pelletofen – Rohre
Eine Sonderform ist der Pelletofen, bei dem die Abgastemperatur bei etwa 200 Grad liegt.
Auch hier wird das T 400-Rohr mit Dichtung benötigt. Die Rauchgase und Staubpartikel würden ansonsten entweichen und sich im Raum verteilen. Das wäre nicht nur unangenehm, sondern auch gesundheitsschädigend. Nun entsteht folgendes Problem: Wenn allerdings eine Dichtung verbaut wird, dann werden die Öfen nur bis 200 Grad zugelassen – Die 200 Grad stehen auf den Kartons, in denen die Dichtungen verkauft werden. Sie können gekauft werden, jedoch nicht eingebaut werden, und hier findet sich wieder ein Widerspruch. Laut der Norm muss das Rohr mindestens 400 Grad aushalten, wenn feste Brennstoffe verheizt werden.
Solche Dinge weiß kaum ein Schornsteinfeger, selbst die Hersteller sind meist überfragt. Etliche mussten daher schon Lehrgeld bezahlen, denn die Rohre sind in der Form unzulässig. Spätestens bei einer Prüfung kann es zu Komplikationen kommen. Wir empfehlen daher, sich bei der Auswahl eines Rauchrohres für den Pelletofen umfassend beraten zu lassen, damit Sie Fehler vermeiden können.
Liste mit den besten Pelletrohrsets
Sonstige Dinge
Natürlich sollten Sie auch stets die Mindestabstände zu brennbaren Bauteilen beachten. Lesen Sie sich dazu am besten den Artikel durch, den wir dazu erstellt haben. Verbindungsleitungen müssen im Innenraum mindestens 40 cm Abstand zu brennbaren Bauteilen aufweisen. Bei doppelwandigen Rohren hingegen sind es 10 cm Abstand, die benötigt werden. Wenn sich allerdings keine brennbaren Bauteile in der Nähe befinden, müssen auch keine Mindestabstände eingehalten werden.

Ich bin Robby Stude, Autor und Herausgeber von Kaminofen-berater.de Meine Karriere begann ich ursprünglich in der Immobilienbranche. Dann ich durch die Firma meines Vaters zur Ofen- und Kaminbranche. Über die Jahre habe ich mir jede Menge Know-How rund um Feuerungstechnik angesammelt, das ich hier gerne mit allen Kaminofeninteressenten teilen möchte. Alle Artikel