Es gibt den schönen Spruch „Alles was ein Mensch im Leben braucht, ist ein Schornstein der raucht“. Daran ist sicherlich etwas Wahres dran. Nahezu jeder weiß, wie ein Schornstein aussieht. Doch was genau ist eigentlich ein Schornstein? Wie funktioniert er und was sind die Besonderheiten?
In diesem Artikel präsentieren wir Ihnen die interessantesten Fakten, rund um den Schornstein.
Der Schornstein
Der Schornstein ist ein Begriff, der sehr allgemein ausgedrückt ist. Um ihn also genauer zu definieren, hilft daher ein Blick in die Feuerungsverordnung. Hier wird der Schornstein nämlich als eine Ableitung für Rauchgase bezeichnet, die eine Sohle und eine Mündung aufweist und dazu noch „allseitig“ ist. Außerdem muss ein Schornstein „rußbrandbeständig“ sein und eine Wanddicke von 11,5 cm aufweisen. Das sind die Grundvoraussetzungen, damit der Schornstein für feste Brennstoffe zugelassen wird.
Schauen wir uns also die Anforderungen genauer an, um zu verstehen, was es mit dem Schornstein auf sich hat. „Allseitig“ bedeutet in dem Zusammenhang, dass der Schornstein keine Lücken aufweisen darf. Daher müssen alle vier Seiten des Schornsteins eine Art Rohr bilden, sodass das Innere fest umgeben werden kann, per Definition also von allen Seiten.
Bei einem Schornstein muss man außerdem zwischen einer Abgasanlage und einer Abgasleitung unterscheiden. Eine Abgasanlage bezieht sich dabei auf feste Brennstoffe und eine Abgasleitung auf gasförmige und flüssige Brennstoffe.
Anforderungen an Abstände
Bei den Abgasanlagen bestimmte Anforderungen an die Abstände, vor allem, wenn es darum geht, im Innenbereich zu arbeiten oder Wanddurchbrüche anzubringen. Die Abstandsflächen sind dabei höher, als bei flüssigen und gasförmigen Brennstoffen. Sie können die Abstände in einem weiteren Artikel von uns nachlesen, denn auch hier haben wir Ihnen die wichtigsten Informationen zusammengetragen.
Systemschornsteine
Für Abgasleitungen ist wichtig, dass keine gemauerten Schornsteine vorliegen, sondern spezielle Systemschornsteine. Die alten Schornsteine gibt es in dem Zusammenhang kaum noch.
Wenn ein Systemschornstein vorliegt, ist man sowohl bei Abgasanlagen, als auch bei Abgasleitungen einigermaßen auf der sicheren Seite. Das liegt daran, dass der Hersteller bestimmte Anforderungen und Eigenschaften bereits vorgibt. Verwendet man also einen Systemschornstein, dann bleibt auch die Produkthaftung des Herstellers weiterhin bestehen, und das für die gesamte Lebensdauer des Ofens.
Bauweisen von Schornsteinen
Viele Schornsteine besitzen an der Innenseite noch ein Rohr, das entweder aus Kunststoff, aus Stahl, aus Edelstahl oder aus Keramik bestehen kann. Wenn ein Schornstein durch mehrere Etagen verläuft, dann besagt eine Anforderung, dass er an keiner Stelle unterbrochen werden darf. Das gilt im Übrigen auch für die Abgasleitungen. Eine weitere Anforderung besagt, dass die Abgasleitung nur in einem System verwendet werden kann.
Den unteren Teil eines Schornsteins bezeichnet man als Sohle. Der obere Teil ist die Mündung. Das Gesetz sieht nun vor, dass es zwischen diesen beiden Abschnitten keine Unterbrechungen geben darf. Stattdessen muss es sich um eine durchliegende Verbindung handeln. Außerdem ist wichtig, dass das Material an jeder Stelle gleich ist, denn nur so wird der Schornstein letztendlich zugelassen, was ebenfalls unerlässlich ist, für den ordnungsgemäßen Betrieb.
Das sollte bei einem Schornstein beachtet werden
Wenn Sie einen Schornstein anbringen möchten, gibt es viele Dinge, auf die Sie achten sollten. In der Regel klärt Sie Ihr Schornsteinfeger oder Ihr Kaminofen-berater.de jedoch auf. Falls Sie Hilfe benötigen, können Sie ´auch jederzeit auf uns zukommen.
Wanddurchführungen gelten als Sonderfall und hier gibt es ebenfalls Dinge, auf die Sie achten sollten. In einem weiteren Artikel haben wir daher das Thema Wanddurchführung ausführlich für Sie beschrieben.
Doch auch Temperaturen, Dachdurchführungen und Abstände zu brennbaren Bauteilen sind Themen, auf die Sie bei der Anbringung eines Schornsteins achten sollten.
Tipp:
Wenn Sie handwerklich begabt sind, können Sie den Schornstein natürlich auch selbst bauen. Auch hier gelten die gleichen Anforderungen, einschließlich der erforderlichen Mindest-Wanddicke von 11,5 cm.
Der Schornsteinfeger
Der Schornsteinfeger sollte in jedem Fall über die Anbringung eines Schornsteins informiert werden. In vielen Fällen wird sich der Schornsteinfeger den Schornstein vorab genauer anschauen, ehe er ihn genehmigt. In einigen Fällen erfolgt die Erlaubnis jedoch auch direkt. Das hängt nicht zuletzt immer mit Umfang, Komplexität und den Anforderungen des Bauvorhabens zusammen.
Die Höhe des Schornsteins über Dach
Bestimmte Vorgaben regeln zudem, wie groß die Höhe des Schornsteins über Dach betragen soll. Dabei handelt es sich also um das Maß, inwieweit der Schornstein aus dem Dach hinausragt.
Auch, was die Dachdurchdringung und die Lüftung des Dachbereichs angehen, gibt es spezielle Vorschriften, an die man sich halten sollte. Das würde allerdings den Rahmen sprengen, da dieser Artikel lediglich als Überblick dient.
Detailfragen beantworten wir natürlich immer wieder sowohl im persönlichen Gespräch, als auch in den Kommentaren unter unseren Videos. Falls Sie also offene Fragen zum Thema Schornstein haben sollten oder eine umfassende Beratung wünschen, dann zögern Sie nicht und kontaktieren Sie uns noch heute. Wir freuen uns, Sie kennenzulernen.

Ich bin Robby Stude, Autor und Herausgeber von Kaminofen-berater.de Meine Karriere begann ich ursprünglich in der Immobilienbranche. Dann ich durch die Firma meines Vaters zur Ofen- und Kaminbranche. Über die Jahre habe ich mir jede Menge Know-How rund um Feuerungstechnik angesammelt, das ich hier gerne mit allen Kaminofeninteressenten teilen möchte. Alle Artikel