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Wie funktioniert ein Kaminofen? Einfach und verständlich erklärt

    Wie funktioniert ein Kaminofen?

    Kaminöfen halten uns warm, beheizen den Raum und haben uns schon so manch‘ treuen Dienst in den kalten Wintertagen erwiesen. Kein Wunder also, dass sich immer mehr Menschen dazu entscheiden, sich einen Ofen ins Haus zu stellen. Doch wie genau funktioniert ein Kaminofen eigentlich?

    In diesem Artikel möchten wir Ihnen das Funktionsprinzip erklären und aufzeigen, welche technischen und physikalischen Eigenschaften dem zugrunde liegen.

    Wärmelehre und der Bezug zum Kaminofen

    Das Grundprinzip eines jeden Ofens basiert auf der Wärmelehre. Natürlich ist das Thema an sich bereits sehr umfangreich und komplex. In den letzten Jahren wurden etliche Fachbücher geschrieben und ein kurzer Artikel würde nicht ausreichen, um die ganze Fülle dieses Themengebiets zu behandeln.

    Daher zeigen wir zunächst einmal den Unterschied zwischen der Konvektion und der Strahlungswärme auf, die dem Ofen zugrunde liegt. Beide Wärmearten treten beim Kaminofen gleichzeitig auf, sodass man nicht von einer klaren und strikten Trennung dieser beiden Wärmekomponenten sprechen kann. Jedoch gibt es sehr wohl Unterschiede, was die Wärmeverteilung angeht.

    Die Konvektion bezeichnet zunächst einmal die Erwärmung von Luft, die sich in Form von einer warmen Luftströmung bemerkbar macht. Sie hat die Eigenschaft, dass die Wärmeabgabe sehr dynamisch ist und auch nicht besonders lange anhält. Dafür erfolgt sie aber sehr intensiv, wodurch der Raum sogar innerhalb kürzester Zeit beheizt werden kann.

    Strahlungswärme (oder häufig auch Speicherwärme genannt) hingegen bezeichnet Wärme in Form von Lichtwellen. Die Wärmestrahlen hier sind langwellig, verlaufen horizontal und erwärmen alle im Raum befindlichen Körper gleichmäßig. Dazu gehören also auch die Wände, die Möbel und die Menschen, die sich darin befinden. Wir empfinden diese Wärmeart häufig als sehr angenehm und gemütlich. Wer zum Beispiel an eine Sauna oder an eine wohltuende Infrarotlampe denkt, der weiß in etwa, wie sich Strahlungswärme anfühlen kann.

    Im Gegensatz zur Konvektionswärme, ist für die Strahlungswärme keine Luftzirkulation erforderlich, da die Wärmewellen sich durch den Raum bewegen, ehe sie von den sich darin befindlichen Körpern absorbiert werden. Diese Wärmeart durchdringt die Luft also nahezu ohne Verluste und gibt die Wärme nur an den Stellen ab, wo sie auf feste Körper stößt. 

    Sowohl die Konvektion, als auch die Strahlungswärme finden sich beim Kaminofen wieder:

    Er hat einen sogenannten Konvektionsmantel, durch welchen die kalte Luft in den Ofen gelangt. Ein Regler kontrolliert dabei die Luftmenge, die der Kanal aufnimmt, um sie anschließend innerhalb des Ofens erhitzen zu können. Das sich im Kamin befindliche Feuer erwärmt dann die kalte Luft, sodass die Konvektionswärme im Anschluss oberhalb des Ofens entweichen kann. In den meisten Fällen strömt sie über ein Luftgitter oder über einen Schlitz aus dem Ofen, das speziell für diesen Zweck angebracht wurde. Das Ofenrohr, welches sich im oberen Teil des Kaminofens befindet, fördert die Abgase über den Schornstein hinaus, sodass diese nicht mit der Atemluft vermischt werden können. Übrig bleibt also die Konvektionswärme, welche in den Raum gelangt und für den Temperaturanstieg sorgt. Das Luftführungssystem des Ofens wird übrigens so konstruiert, dass möglichst genau die richtige Luftmenge in den Ofen gefördert wird.

    Seine Strahlungswärme hingegen produziert der Kaminofen mit Hilfe von wärmespeichernden Materialien. Diese sind am Ofen angebracht, speichern die Hitze, welche durch die Verbrennung entsteht und senden sie anschließend in Form von langwelligen Strahlen durch den Raum.

    Unterschied zwischen Kaminofen und Grundofen

    Kaminöfen und Grundöfen unterscheiden sich darin, wie stark sie die jeweiligen Wärmearten nutzen.

    Der Kaminofen gibt seine Wärme hauptsächlich über die Warmluftkonvektion ab, denn nur ein kleiner Teil der Wärme wird hier über die Strahlungswärme abgegeben.

    Die Heizleistung eines Kaminofens ist eher von kurzer Dauer und der Raum wird sehr schnell und dynamisch erwärmt. Das geschieht über die Luftzirkulation im Raum, denn die offenen Luftschächte des Ofens sorgen dafür, dass sich die Luft besser verteilen kann.

    Für Kaminöfen ist es ausgesprochen typisch, dass das Holz häufiger nachgelegt werden muss, da nur so die Wärme aufrechterhalten werden kann. Diese Ofenart eignet sich daher sehr gut sowohl für große Räume, als auch für solche, die nicht besonders stark isoliert sind. Hier kommen zum Beispiel Altbauten in Frage.

    Der Grundofen hingegen ist ein wenig anders aufgebaut als der Kaminofen. Das fängt schon bei der Tatsache an, dass er hauptsächlich Strahlungswärme, anstatt Konvektionswärme abgibt. Strahlungswärme hat viel bessere Eigenschaften, was die Energieeffizienz angeht. Jedoch kommt es hier zu Einbußen im Hinblick auf die Wärmeleistung. Sie ist bei der Strahlungswärme nicht sonderlich hoch, weshalb es lange andauern kann, den Raum vollständig zu beheizen. Es liegt tatsächlich eher eine Art langanhaltende, gleichmäßige Heizleistung vor, anstatt die dynamische Heizleistung des Kaminofens.

    Ein weiterer, wesentlicher Unterschied ist, dass beim Grundofen nicht oft Holz nachgelegt werden muss. 1-2 Male genügen in den meisten Fällen, um eine gute Wärmeverteilung zu gewährleisten.

    Grundlegender Unterschied zwischen den beiden ist also, dass mit einem Kaminofen innerhalb kürzester Zeit große Flächen erwärmt werden können, während es beim Grundofen genau andersherum aussieht. Beim Grundofen werden in der Regel kleinere Räume schrittweise und innerhalb eines länger andauernden Zeitraums beheizt.

    Verglichen mit einem Wettkampf kann man folgendes Bild zeichnen:

    Der Kaminofen ist eher „der Sprinter“, der innerhalb kürzester Zeit viel leistet. Der Grundofen hingegen ist eher ein „Marathonläufer“, der sich seine Energiereserven über eine längere Periode aufteilt.

    Mischformen zwischen Kaminöfen und Grundöfen

    Natürlich gibt es auch Mischformen zwischen Kaminöfen und Grundöfen. Wir wären schließlich kein renommierter Fachhandel, wenn wir Sie nicht auch umfassend über die Abweichungen aufklären würden.

    Die Entscheidung, welche Ofenart gewählt wird, sollte stets gründlich durchdacht werden, da es zügig passieren kann, dass man die falsche Ofenart wählt. Eines der häufigsten Probleme ist zum Beispiel, dass die Öfen schlichtweg zu groß oder zu klein gewählt werden und es somit zu Unstimmigkeiten zwischen Soll- und Istzustand kommt. 

    Zwar soll der Raum eine gewisse Temperatur betragen und der Ofen zu einer angenehmen Stimmung beitragen, jedoch kommt es schnell zum gegenteiligen Fall. Entweder überheizt der Raum komplett oder aber die angenehme Erwärmung bleibt beispiellos aus. Einige beklagen sogar, dass die Raumtemperatur plötzlich unerträglich wird und werfen den Ofen daher überhaupt nicht mehr an. 

    Das sind nur einige Beispiele von Szenarien, die man bereits im Vorfeld vermeiden kann. Damit es gar nicht erst dazu kommt, sollten Sie sich immer vorab mit einem Fachberater austauschen. Dieser kann Ihnen nahelegen, welche Ofenart und Größe die Richtige für Ihren Raum ist. Schließlich gibt es jede Menge Öfen: Von Konvektionsöfen mit Gebläse bis hin zu umweltfreundlichen Varianten mit automatischem Luftzufuhrregler.

    Dank einer umfassenden Beratung können Sie genau den Ofen wählen, der am besten zu Ihrem Raum passt. Wenn Sie eine kompetente Beratung wünschen oder einige Fragen zu den einzelnen Ofenmodellen haben, dann nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf. Wir würden uns freuen, Sie bald als neuen Kunden begrüßen zu dürfen.

    Robby Stude
    Robby Stude

    Ich bin Robby Stude, Autor und Herausgeber von Kaminofen-berater.de Meine Karriere begann ich ursprünglich in der Immobilienbranche. Dann ich durch die Firma meines Vaters zur Ofen- und Kaminbranche. Über die Jahre habe ich mir jede Menge Know-How rund um Feuerungstechnik angesammelt, das ich hier gerne mit allen Kaminofeninteressenten teilen möchte. Alle Artikel